Wundheilung fördern

Wundheilung fördern: Die besten Tipps

Ein wesentliches Ziel der modernen Wundbehandlung besteht darin, die Selbstheilungskräfte des Körpers bestmöglich zu unterstützen. Hierzu ist ein tiefes Verständnis der Physiologie der Wundheilung wichtig, um individuelle Therapiestrategien nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entwickeln zu können.

Die Phasen der Wundheilung

Reinigungsphase (Exsudation)
Unmittelbar nachdem die Wunde entstanden ist, bildet sich ein Blutgerinnsel. Dabei handelt es sich um eine Art Pfropf, der das verletzte Blutgefäß verschließt und so einen weiteren Blutverlust verhindert.
Bei oberflächlichen Wunden dauert die Reinigungsphase etwa einen Tag, rund vier Tage bei größeren Verletzungen. Hier wandern sogenannte Fresszellen (Phagozyten) über Blutgefäße in die Wunde ein, um dort zerstörte Zellen und Keime in sich aufzunehmen und so zu vernichten. Auf diese Weise wird die Wunde auf natürlichem Wege gereinigt.
Granulationsphase

Zwischen dem dritten und siebten Tag nach der Verletzung bildet der Körper sogenanntes Ersatzgewebe (Granulationsgewebe), um die Wunde allmählich zu verschließen. So werden neues Bindegewebe gebildet und geschädigte Blutgefäße ersetzt.

Ephitelisierungphase

Wie lange die Epithelisierungsphase andauert, ist abhängig von der Größe der Wunde. Oberflächenzellen vermehren sich und verschließen die betroffene Stelle vollständig. Anders ist dies bei einer tiefen Wunde, die bis in die darunterliegende Lederhaut reicht: In einem solchen Fall kann der Körper oft mehrere Monate brauchen, bis eine solche Stelle regeneriert ist. Hier bleibt helles Narbengewebe zurück, das weder Talg- noch Schweißdrüsen enthält.

Regenerationsphase

In der Regenerationsphase ist die Wunde komplett verschlossen. Die neu entstandene Haut/Narbe ist jedoch noch empfindlich gegenüber Umweltreizen und bedarf spezieller Pflege, die sie mit Feuchtigkeit und regenerativen Stoffen versorgt.

Antiseptische Wundbehandlung

Bakterielle Infektionen stellen das Hauptrisiko für Komplikationen bei der Wundheilung dar. Viele Antiseptika wirken, indem sie die Zellwand eines Krankheitserregers zerstören bzw. denaturieren und den Stoffwechsel des Erregers bis zum Zelltod stören. Antiseptika haben im Vergleich zu Antibiotika den Vorteil, dass eine Resistenzbildung deutlich seltener auftritt, bei einigen Antiseptika sogar quasi nicht besteht.

Moderne Antiseptika weisen eine hohe therapeutische Breite und gute Verträglichkeit auf und sind im Gegensatz zu Antibiotika bei bestimmten klinischen Indikationen auch für den Präventiv-Einsatz geeignet. Mithilfe dieser Maßnahmen können so in vielen Fällen langwierige Behandlungen verhindert werden. Die Indikation zur Antiseptik ist abhängig vom Stadium, von der Schwere, der Lokalisation und dem Grad der Kontamination/Infektion der Wunde.

Anforderungen an moderne Wundantiseptika:

  • Breites Wirkungsspektrum
  • Rascher Wirkungseintritt
  • Keine Störung der Wundheilung
  • Möglichst geringe Resorption
  • Wirksam auch unter hoher Blut- und Eiweißbelastung
  • Wässrig basiert
  • Wirksame Bestandteile in möglichst geringer Konzentration
  • Schmerzfreie Applikation
  • Keine toxischen / allergisierenden Substanzen
  • Keine Resistenzentwicklung
  • Farblos
  • Keine Gegenanzeigen bei Schwangerschaft/Stillzeit/Kindern

Anerkannte Publikationen empfehlen daher für akut infizierte Wunden die Anwendung von Octenidin oder PVP-Jod. Mittel der ersten Wahl für die Behandlung von chronischen Wunden sind Octenidin oder Polyhexanid.

Octenidin ist demnach für jede Art der Wunde anwendbar. Der im octenisept® enthaltene Duo-Wirkkomplex (Octenidin und Phenoxyethanol) ist zusätzlich im Vergleich zu den Einzelsubstanzen (PVP-Jod, PHMB) schneller und gegen ein breites antimikrobielles Spektrum wirksam.

Octenidin ist für jede Art der Wunde anwendbar.

Das richtige Produkt für jede Phase der Wundheilung

Eine Wunde heilt dann am besten, wenn keine Keime eindringen können und sie „in Ruhe“ abheilen kann. Zudem ist ein feuchtes Milieu unerlässlich, wenn es um eine rasche Wundheilung ohne Narbenbildung geht, da sich unter feuchten Bedingungen die Zellen, die für den Verschluss der Wunde verantwortlich sind, besonders schnell vermehren und bewegen können.

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octenisept® 

Lösung zur Wund- und Schleimhautdesinfektion. Zusammensetzung: 100g Lösung enthalten: 0,1g Octenidindihydrochlorid, 2,0g 2-Phenoxyethanol. Anwendungsgebiete: Zur wiederholten, zeitlich begrenzten antiseptischen Behandlung von Schleimhaut und Übergangsepithel vor operativen Eingriffen, - in der Mundhöhle z.B. vor Zahnextraktionen oder Kürettagen, – im Urogenitaltrakt z.B. vor Hysterektomien – und im Rektalbereich z.B. vor dem Veröden von Hämorrhoiden. Im Vulvovaginalbereich mittels Applikator-Sprühkopf bei unkomplizierten bakteriellen Infektionen und Infektionen durch Pilze. Zur zeitlich begrenzten Wund- und Nahtversorgung sowie zur zeitlich begrenzten antiseptischen Behandlung infizierter Wunden der Haut. octenisept® kann bei Erwachsenen und Kindern ohne Altersbegrenzung eingesetzt werden. Die Unbedenklichkeit und Sicherheit der Anwendung ist auch bei Frühgeborenen ab der 24. Schwangerschaftswoche nachgewiesen. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile. octenisept® sollte nicht zu Spülungen in der Bauchhöhle und der Harnblase und nicht am Trommelfell angewendet werden. Vorsichtsmaßnahmen: Um möglichen Gewebeschädigungen vorzubeugen, darf das Präparat nicht unter Druck ins Gewebe eingebracht bzw. injiziert werden. Bei Wundkavitäten muss ein Abfluss jederzeit gewährleistet sein (z.B. Drainage, Lasche). Hilfsstoffe: (3-Cocosfettsäure-amidopropyl)-dimethylazaniumylacetat, Natrium-D-gluconat, Glycerol 85%, Natriumchlorid, Natriumhydroxid, gereinigtes Wasser. Abgabe: rezeptfrei, apothekenpflichtig. Wirkstoffgruppe: Pharmakotherapeutische Gruppe: Antiseptika und Desinfektionsmittel, ATC-Code: D08AJ57; Octenidin, Kombinationen. Zulassungsinhaber: Schülke & Mayr Ges.m.b.H., Seidengasse 9, A-1070 Wien. Stand der Information: 01.2019. Weitere Angaben wie Dosierung und Art der Anwendung, Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit sowie Nebenwirkungen oder Gewöhnungseffekte entnehmen Sie bitte der veröffentlichten Fachinformation.

Traditionelle vs. feuchte Wundbehandlung

Früher glaubte man, dass Wunden optimal heilen, wenn man sie trocken behandelt. Das „Austrocknen“ der Wunde und die Bildung von Schorf wurden als positive Zeichen der Wundheilung gewertet. Die Nachteile der traditionellen Wundbehandlung liegen heute auf der Hand. Zum einen wurde die notwendige Zellernährung unterbrochen, die Proliferation wurde herabgesetzt und auch eine Zellmigration wurde unterbunden. Zudem waren die Verbandswechsel durch das Verkleben des Verbands mit der Wunde häufig traumatisch.

Inzwischen gibt es einen Paradigmenwechsel in der Wundbehandlung: Die optimale Wundbehandlung wird feucht durchgeführt. Bei der feuchten Wundbehandlung sind ideale physiologische Bedingungen für die Wundheilung geschaffen: Neue Zellen können sich besser bilden, vermehren und wandern. Wichtig ist dabei auch das richtige Exsudatmanagement. Ziel ist die Aufnahme von überschüssigem Wundexsudat bei gleichzeitiger Förderung eines idealfeuchten Wundmilieus. Der Wundverband sollte einen Gasaustausch gewährleisten und der Verbandswechsel möglichst atraumatisch durchführbar sein.

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