Um Patient:innen auch in einer Phase eingeschränkter Mundhygienefähigkeit versorgen zu können, empfiehlt sich der Einsatz von antiseptischen Mundspülungen. Sie beugen unterstützend gegen Gingivitis und Paradontitis vor und können das Risiko von Infektionen senken. Erfahren Sie im folgenden Artikel mehr zum Thema Mundantiseptik.
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Im Zuge der Patientenhygiene stellt die Mundpflege einen wichtigen Baustein dar, um eine vorübergehende Reduktion der Keimlast in der Mundhöhle zu erreichen. Keime können zu Zahnfleischerkrankungen (Gingivitis, Parodontitis) und Infektionen führen, besonders bei Patient:innen mit Risikofaktoren.1 Antiseptische Mundspülungen können dazu beitragen, die bakterielle und levoruzide Keimlast zu reduzieren.2
Bereits zwei Stunden nach dem Zähneputzen siedeln sich wieder erste Bakterien an.3 Im Verlaufe der Zeit kommen weitere, meist harmlose Bakterien, hinzu und bilden eine Matrix aus Zucker und Proteinen – ein Biofilm (Plaque) entsteht. Etwa zwei Tage später siedeln sich potenziell pathogene Keime an.4 Eine sorgfältige Zahnpflege unterstützt dabei, die Ansiedlung von Keimen zu hemmen. Bei eingeschränkter Mundhygienefähigkeit stellt die Verwendung einer antiseptischen Mundspüllösung eine Alternative zur mechanischen Zahnreinigung dar.
Ohne umfassende Mundpflege (Zähneputzen und Zahnpflege) entwickelt sich innerhalb von 72 Stunden ein Zahnbelag, welcher aus erhärteten bakteriellen Ablagerungen besteht.4 Es kommt zu Veränderungen der Mundflora von ursprünglich Streptococcus und Actinomyces spp. hin zu aeroben Gram-negativen Bakterien.5 Infolgedessen kann es zu gesundheitlichen Konsequenzen, wie zu Zahnfleischerkrankungen und Infektionen kommen, sodass geplante Operationen ggf. verschoben werden müssen. 6
Eine Gingivitis (Zahnfleischentzündung) kann praktisch jeden Erwachsenen treffen und wird hauptsächlich durch mangelnde Mundhygiene verursacht.7 Bakterien der physiologischen Mundflora finden durch Plaque-Bildung auf den Zähnen reichlich Nahrung und vermehren sich dort zahlreich.
Infolgedessen kommt es zu Rötungen, Schwellungen und Blutungsneigungen. Manche Grunderkrankungen (wie z.B. Diabetes mellitus) und gewisse Lebensumstände (z.B. Nikotinkonsum) können das Risiko steigern, an einer Gingivitis zu erkranken.7
Parodontitis gilt als Volkskrankheit – rund jede:r zweite junge Erwachsene im Alter zwischen 35 und 44 ist betroffen (Prävalenz 52 von 100).8 In Deutschland sind rund 8 Millionen Menschen von einer schweren Parodontitis betroffen.9 Mit zunehmenden Alter kommt es häufiger zu Parodontitis. Sie ist eine chronische Krankheit, die sich aus einer Gingivitis entwickeln kann. Durch die Stoffwechselprodukte der Bakterien im Zahnbelag, entzündet sich das Zahnfleisch und schwillt an. Wenn die Infektion weiter voranschreitet und auf den Zahnhalteapparat übergreift, spricht man von einer Parodontitis. Klassische Symptome sind Rötungen, Schwellungen, Blutungsneigungen, Schmerzen und freiliegende Zahnhälse. Langfristig kann die Infektion zum Abbau von Knochengewebe führen, wodurch es im schlimmsten Falle zu einem Zahnverlust kommen kann.10
Mundsoor, auch bekannt als Zungenpilz oder Mundpilz, entsteht durch die Ansiedlung bestimmter Hefepilze, meist Candida albicans, auf der Mundschleimhaut im Mund und Rachen.11 Indikationen von Mundsoor sind weiße Beläge, veränderter Geschmackssinn sowie gerötete, ab und zu auch leicht blutende, Mundschleimhaut unter dem Belag. Die Ursachen für Mundsoor bei Erwachsenen liegen in der Regel entweder lokal in der Mundhöhle oder im geschwächten Immunsystem. Infolgedessen können Ernährungsprobleme auftreten, da beim Essen und Trinken Schmerzen ausgelöst werden (insbesondere bei sauren Lebensmitteln).12
In Pflegeeinrichtungen oder auf Station in Kliniken ist eine optimale Mundhygiene durch Zähneputzen und Zahnpflege nicht immer durchführbar. Aufgrund dessen können Zahnfleischerkrankungen, Mundsoor sowie schwerwiegende Pneumonien entstehen. In Deutschland zählen die beatmungsassoziierten Pneumonien (VAP) zu den häufigsten Krankenhausinfektionen.13 Im Falle einer VAP können sich Krankenhausaufenthalte um 6-9 Tage verlängern14,15 und es können zusätzliche Kosten von bis zu 30.000€ pro Patient:in entstehen.16,17,18,19,20
Zur Prävention der nosokomialen beatmungsassoziierten Pneumonie empfiehlt die KRINKO in ihrer Leitlinie „Prävention der nosokomialen beatmungsassoziierten Pneumonie“ unter anderem eine regelmäßige Mundpflege mit antiseptischen Substanzen mit nachgewiesener Wirksamkeit.21
Die Verwendung der antiseptischen Mundspüllösung octenident® antiseptic kann bei eingeschränkter Mundhygienefähigkeit bei Erwachsenen kurzfristig das Zähneputzen ersetzen und zu Folgendem beitragen:
Dieses zugelassene Arzneimittel beinhaltet den Wirkstoff Octenidindihydrochlorid (Octenidin). Es wirkt bakterizid (Gram-positive und -negative Bakterien) sowie levurozid* und ist damit in vitro auch gegen Candida albicans, einen der Haupterreger für Mundsoor, wirksam . Zudem zeigt diese antiseptische Mundspüllösung eine gute Verträglichkeit, geringe systemische Resorption und kann in der Schwangerschaft** angewendet werden.
Weitere Vorteile von octenident® antiseptic:
* Die Wirkung tritt schnell ein: Nach 30 Sekunden bakterizid und nach 60 Sekunden levurozid (levurozide Wirksamkeit in vitro nachgewiesen).
** Fachinformation beachten.
Patient:innen wenden octenident® antiseptic zweimal täglich an – am besten nach den Mahlzeiten. Wenn dieses Antiseptikum unmittelbar nach dem Zähneputzen verwendet wird, muss der Mund vor Anwendung von octenident® antiseptic gründlich mit Wasser ausgespült werden. Füllen Sie 10 ml der antiseptischen Mundspüllösung in den mitgelieferten Messbecher und spülen Sie den Mund etwa 30 Sekunden lang gründlich. Die Lösung anschließend ausspucken. Diese sollte nicht verschluckt werden. Den Mund danach nicht unmittelbar mit Wasser spülen. Dieses Arzneimittel nicht länger als fünf Tage hintereinander anwenden.
Wirksamer Schutz im Mundraum mit einer antiseptischen Mundspüllösung
Mit octenident® antiseptic effektiv die Hauptursachen von Gingivitis und Parodontitis bekämpfen.
Pflichttexte zu zugelassenen Arzneimitteln gem. § 4 HWG
octenident® antiseptic 1 mg/ml Lösung zur Anwendung in der Mundhöhle Wirkstoff: Octenidindihydrochlorid. Anwendungsgebiete: octenident antiseptic hat eine antimikrobielle Wirksamkeit. Es wird angewendet zur vorübergehenden Keimzahlreduktion in der Mundhöhle, zur vorübergehenden Hemmung der Plaque-Bildung und bei eingeschränkter Mundhygienefähigkeit (z.B. wenn kein Zähneputzen möglich ist) bei Erwachsenen.
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke.
1 Kriebel et al., 2018, Front.
2 SK3-Leitlinie (Langversion); Häusliches chemisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis, AWMF Registernummer: 083-016, Stand: November 2018, Amendment: Dezember 2020 https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/083-016l_S3_Haeusliches-chemisches-Biofilmmanagement-Praevention-Therapie-Gingivitis_2021-02.pdf
3 Dhir 2013, Journal of Indian Society of Periodontology.
4 Munro CL, Grap MJ. Oral health and care in the intensive care unit: state of the science. Am J Crit Care 2004 Jan;13(1):25-33.
5 Berry AM, Davidson PM. Beyond comfort: Oral hygiene as a critical nursing activity in the intensive care unit. Intensive Crit Care Nurs 2006 Jun.
6 S2k-Leitlinie (Kurzversion); Zahnsanierung vor Herzklappenersatz, AWMF-Registernummer: 007-096, Stand: April 201
7 „Wie kommt es zu einer Gingivitis und wie kann sie therapiert werden?“ DAZ.online, https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2019/11/01/wie-kommt-es-zu-einer-gingivitis-und-wie-kann-sie-therapiert-werden. Zugegriffen 15. Juli 2022.
8 „Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS V) -Kurzfassung Institut der Deutschen Zahnärzte im Auftrag von Bundeszahnärztekammer und Kassenzahnärztlicher Bundesvereinigung“. Bzaek.de, https://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/dms/Zusammenfassung_DMS_V.pdf. S.21. Zugegriffen 14. Juli 2022.
9 AWMF- Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.. S3 Leitlinie (Kurzversion) „Häusliches chemisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis.“ Stand November 2018
10 „Parodontitis“. Stiftung Gesundheitswissen, https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/parodontitis/hintergrund. Zugegriffen 18. Juli 2022.
11 „Mundsoor“. Christina Trappe, NetDoktor. 09.12.2021. https://www.netdoktor.de/krankheiten/soor/mundsoor/#::text=Mundsoor%20bei%20Erwachsenen%20betrifft%20häufiger,Kortison)%20kommt%20Mundsoor%20mitunter%20vor. Zugegriffen am 26.08.2022.
12 „Mundsoor bei Pflegebedürftigen“. Ramona Rühl. https://www.pflege.de/krankheiten/mundsoor/. Zugegriffen am 23.08.2022.
13 Rello, Jordi; Kollef, Martin H.; Diaz, Emili; Rodriguez, Alejandro (2010): Critical Care Infectious Diseases. Dordrecht: Springe
14 Beyersmann J, Gastmeier P, Grundmann H et al (2006) Use of multistate modelsto assess prolongation of intensive care unitstay due to nosocomial infection. Infect Control Hosp Epidemiol 27:493–499.
15 Eber MR, Laxminarayan R, Perencevich EN, Malani A (2010) Clinical and economic outcomes attributable to health care-associated sepsis and pneumonia. Arch Intern Med 170:347–353.
16 Hunter JD: Ventilator associated pneumonia. BMJ 2012, 344: e3325. 10.1136/bmj.e3325.
17 VAN NIEUWENHOVEN, E. BUSKENS, D.C. BERGMANS, F.H. VAN THIEL, G. RAMSAY et J.M. BONTEN, Oral decontamination is cost-saving in the prevention of ventilator associated pneumonia in intensive care units, 2004.
18 R.F. ABIDIA, Oral Care in the Intensive Care Unit : A Review, The Journal of Contemporary Dental Practice, Volume 8, No. 1, January 2007.
19 R. GARCIA, A review of the possible role of oral and dental colonization on the occurrence of health care-associated pneumonia: Underappreciated risk and a call for interventions, AJIC, November 2005
20 R. GARCIA, L. JENDRESKY, L. COLBERT, A. BAILEY, M. ZAMAN et M. MAJUMDER, Reducing Ventilator-Associated Pneumonia Through Advanced Oral-Dental Care: A 48-Month Study, AJCC, July 2009.
21 „Prävention der nosokomialen beatmungsassoziierten Pneumonie: Empfehlung der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) beim Robert Koch-Institut“. Bundesgesundheitsblatt, Gesundheitsforschung, Gesundheitsschutz, Bd. 56, Nr. 11, 2013, S. 1578–1590, doi:10.1007/s00103-013-1846-7.