Nur 26 bis 35 Millionstel Millimeter klein – trotzdem weltweit die Hauptursache nichtbakterieller Magen-Darm-Infektionen: Noroviren!
Die Folgen eines Ausbruches der Viruserkrankung sind Stationsschließungen bis hin zu Aufnahmestopps im Krankenhaus auf Grund der hohen Personalausfallrate. Daraus resultieren zum einen erhebliche Versorgungsengpässe und zum anderen enorme wirtschaftliche Einbußen.
Die Übertragung des Virus erfolgt entweder fäkal-oral, wenn die Viren über den Stuhl ausgeschieden worden sind, oder über Aerosole aus dem Erbrochenen. Die Erregerausscheidung beginnt dabei schon etliche Stunden vor den ersten Symptomen und kann nach Abklingen der Symptome weitere 7 – 14 Tage anhalten. Nach einer Inkubationszeit von 10 – 50 Stunden reagiert der Körper mit Durchfall und Erbrechen, um sich von den Viren „zu befreien“. Da keine direkt gegen das Virus wirkende Therapie bekannt ist, richten sich alle Maßnahmen auf die Behandlung und den Ausgleich des Flüssigkeitsverlustes.
Die Anzahl von Ausbrüchen hat sich in den letzten sechs Jahren um das 20-fache erhöht und liegt mittlerweile bei über 200.000 Erkrankungen jährlich. Die Dunkelziffer wird nahezu auf die dreifache Anzahl geschätzt. Neben sporadischen Einzelerkrankungen treten Ausbrüche von beträchtlichem Ausmaß in Gemeinschaftseinrichtungen wie Krankenhäusern und Altenheimen auf. Besonders problematisch bei Norovirus-Ausbrüchen ist die explosionsartige Ausbreitung sowohl unter Patienten als auch beim medizinischen Personal.
Die größte Bedeutung für die Ansteckung mit Noroviren hat die direkte Übertragung von Mensch zu Mensch, aber auch Nahrungsmittel und Flächen können verunreinigt und damit Überträger sein. Da Noroviren ganz besonders widerstandsfähig sind, können sie auf Flächen über eine Woche lang ansteckend bleiben. Die Gefahr der Rekontamination ist bei diesen Viren daher ganz besonders groß.