Zum Internationalen Tag der Händehygiene am 5. Mai 2024 möchte schülke auf die Bedeutung der Compliance in der Händehygiene aufmerksam machen.
Schätzungen des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) zeigen, dass jährlich etwa 8,9 Millionen Infektionen in europäischen Einrichtungen des Gesundheitswesens auftreten.1
Hände stellen – laut aktuellem Stand der Wissenschaft – das größte Übertragungsrisiko von Krankheitserregern dar.2
Professionelle Händehygiene ist daher eine der wichtigsten präventiven Maßnahmen zum Schutz von Personal und Patient:innen.
Richtig durchgeführte Händehygiene verringert Kontaminationen mit Erregern bis zu 99,999 %.
Händehygiene im Gesundheitswesen umfasst neben der Händedesinfektion das Händewaschen, Hautpflege und den Einsatz von Handschuhen. Die Händedesinfektion spielt dabei eine zentrale Rolle. Denn nur die Desinfektion ist in der Lage, Erreger schnell so weit zu reduzieren, dass keine Krankheitserreger mehr übertragen werden können.
Trotzdem zeigen die kontinuierlichen Beobachtungen des Nationalen Referenzzentrums in teilnehmenden Einrichtungen des Gesundheitswesens einen Rückgang des Händedesinfektionsmittelverbrauchs (HDMV) nach der Coronapandemie (Abbildung 1).
So wurden in den Jahren 2021 und 2022 bspw. auf Intensivstationen im Vergleich zu 2020 11% und 18 % weniger Händedesinfektionsmittel verbraucht. Auch auf den Normalstationen ist im Jahr 2022 der HDMV auf ein Niveau wie vor der Pandemie zurückgefallen.3
Die 5 Momente der Händedesinfektion nach Empfehlung der WHO geben vor, wann eine hygienische Händedesinfektion unbedingt durchzuführen ist.
Die indikationsgerechte Durchführung ist der wichtigste Parameter für die HändehygieneCompliance
In Deutschland wurden je nach Stationsart für 2022 im Vergleich zu den Vorjahren relativ stabile Compliance Raten zwischen 76 % und 79 % beobachtet. Das ist ein sehr guter Wert, wenngleich noch immer jede 4. bis 5. indikationsgerechte Desinfektion der Hände ausbleibt.3 Auch im internationalen Vergleich stellt sich die Situation ähnlich dar. Die WHO schätzt, dass die Compliance-Raten in den Industrienationen selten über 70 % liegen.4
Das Händewaschen soll bei der Entfernung sichtbarer Verschmutzungen und Kontaminationen mit gegen Alkohol unempfindlichen Erregern zum Einsatz kommen.8 Waschlotion entfernt zwar den Schmutz, inaktiviert aber pathogene Keime weder sicher noch schnell genug. Außerdem werden Krankheitserreger beim Abwaschen der Hände verteilt, aber nicht vollständig entfernt (Abbildung 2).
Der Zusatz von antimikrobiellen Stoffen in Waschlotionen wird in medizinischen Einrichtungen in der Regel nicht gefordert.2 Die Händedesinfektion mit alkoholischen Präparaten ist außerdem bei häufiger Anwendung besser hautverträglich als die Händewaschung mit Waschlotion.8
Je gesünder die Haut, je glatter, unverletzter die Oberfläche, desto weniger Keime werden haften bleiben. Deshalb wird die Verwendung von zusätzlichen Pflegeprodukten, die rückfettende und Feuchthaltefaktoren enthalten, empfohlen.
Denn Hände sollten morgens und abends gepflegt und zwischendurch bzw. vor hautgefährdenden Tätigkeiten geschützt werden.
Nicht erst seit der Coronapandemie wird auch der undifferenzierte Einsatz von medizinischen Einmalhandschuhen diskutiert. Es komme in Einrichtungen vermehrt zum „universellen Tragen“ von medizinischen Einmalhandschuhen10,11 auch dann, wenn Handschuhe gar nicht benötigt werden12 – oftmals zulasten der Händehygiene-Compliance.
In einer Beobachtungsstudie konnte festgestellt werden, dass die hygienische Händedesinfektion trotz Indikation vor- und nach dem Anlegen der Handschuhe nur zu 19 % bzw. 65 % durchgeführt wurde.11
Vereinfacht gesagt sind medizinische Einmalhandschuhe stets zu den Indikationen der hygienischen Händedesinfektion zu wechseln.2,8 Zudem dienen sie dem direkten Schutz des Trägers vor Kontamination, d.h. bei Behandlungen, die zu Kontakt mit potentiell infektiösem Material führen können.
1 Suetens et al, 2018, Euro Surveill. 2 KRINKO, 2016, Händehygiene in Einrichtungen des Gesundheitswesens 3 HAND-KISS, https://www.nrz-hygiene.de/KISS-Modul/anleitungen/KISS/HAND 4 WHO, https://www.who.int/campaigns/world-handhygiene-day/2021/key-facts-and-figures 5 Kampf et al., 2013, Bellissimo-Rodriguez et al., 2016. 6 Goroncy-Bermes et al., 2010, Journal of Hospital Infection 7 Rotter et al., 2009, Hygiene Medizin;34(1/2):19–23. 8 Kramer et al., 2023, S2k-LL Händedesinfektion und Händehygiene 9 EURIDIKI. Ein Leitfaden zur hygienischen Händedesinfektion, Seite 50, mhp-Verlag 1996 10 Brunke et al., Epid Bull 2023;18:3-6 11 Imhof et al., 2021, GMS Hygiene and Infection Control 12 Fuller et al., 2011, Infection Control & Hospital Epidemiology 13 Pittet & Boyce, 2001, Lancet Infectious Diseases
Schülke & Mayr GmbH
Robert-Koch-Str. 2
22851 Norderstedt I Deutschland
Telefon: +49 40 52100-0
Telefax: +49 40 52100-660
E-Mail: nfschlkcm
Kontaktformular – Ihr direkter Draht zu schülke
Was können wir für Sie tun? Füllen Sie einfach das folgende Formular aus und wir melden uns bei Ihnen zurück.
Wir von schülke unterstützen die Händehygiene-Compliance nicht nur durch die breite Wirksamkeit und hervorragende Hautverträglichkeit unserer Händedesinfektionsmittel, sondern auch durch deren prozessorientierte Platzierung bspw. mit dem hyclick®-System in der direkten Patientenumgebung. Lesen Sie hierzu mehr auf www.hyclick.com