07.05.2021
Eine gute und regelmäßige Händehygiene ist das A und O, wenn es darum geht, sich vor Infektionen zu schützen. Im professionellen Healthcare-Bereich ist die Händedesinfektion bereits seit Jahrzehnten ein wichtiger und alltäglicher Bestandteil. Doch spätestens seit Beginn der weltweiten COVID-19 Pandemie findet sich Händedesinfektionsmittel auch in fast jedem privaten Haushalt.
Wie erkennt man ein gutes Desinfektionsmittel? Gibt es überhaupt Unterschiede? Und wie desinfiziert man sich richtig die Hände? Anlässlich des Internationalen Tag der Händehygiene der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird unsere Expertin Elena Diettrich, Senior Marketing Manager Disinfection bei schülke, diese und weitere Fragen in unserem Experteninterview für Sie beantworten.
Elena Diettrich: Unzureichende Händehygiene bedeutet, dass Hände mit Krankheitserregern besiedelt sein können. Die direkte Folge davon ist, dass man diese Keime in der Umgebung verteilt. Im alltäglichen Leben und im Normalfall sind die Auswirkungen überschaubar: Krankheitserreger können zwar übertragen werden, jedoch sind die Folgen in der Regel nicht lebensbedrohlich. Im Pandemiefall, wie wir es im letzten Jahr mit der COVID-19-Pandemie erlebt haben, kann unzureichende Händehygiene jedoch schwerwiegende Folgen haben und eine Übertragung zu einer schweren Erkrankung führen. Aufgrund dieser Situation ist das Bewusstsein für Händehygiene auch für Konsumenten und Berufstätige stark gestiegen.
Elena Diettrich: Im Normalfall reicht eine sorgsame Händewaschung aus. Voraussetzung: Alle sind gesund, es wird niemand zu Hause gepflegt und wir haben keine Pandemie. In der aktuellen Pandemiesituation macht es Sinn, sich die Hände zu desinfizieren, besonders wenn man unterwegs ist und keinen Zugang zu Wasser und Seife hat. Gute alkoholische Händedesinfektionsmittel haben den Vorteil, dass sie schnell und effektiv wirken.
Elena Diettrich: Desinfektionsmittel sind chemische Erzeugnisse, die vielen Regularien unterliegen. Wichtig ist, dass man die Hinweise auf den Etiketten gründlich liest und sich danach richtet. Für eine erfolgreiche Händedesinfektion mit den schülke Händedesinfektionsmitteln kann man sich grundsätzlich Folgendes einprägen:
Gut zu wissen: Angaben zur Wirksamkeit müssen sich auf dem Produktetikett befinden. Die Auslobung, 99 % aller Keime zu beseitigen, ist nicht sehr aussagekräftig, da keine Keimgruppe (Bakterien, Pilze, behüllte oder unbehüllte Viren) konkret genannt wird. Händedesinfektionsmittel mit einer Wirksamkeit gegen Coronaviren, wie SARS-CoV-2, beispielsweise haben mindestens die Auslobung begrenzt viruzid / wirksam gegen behüllte Viren.
Elena Diettrich: Händedesinfektionsmittel unterscheiden sich in ihrer Zusammensetzung teilweise deutlich voneinander. Qualitativ hochwertig hergestellte Händedesinfektionsmittel haben eine breitere Wirksamkeit, eine gut belegte Hautverträglichkeit und schnellere Einwirkzeiten für die hygienische Händedesinfektion (30 Sekunden). Produkte zur hygienischen Händedesinfektion sollten gemäß EN 1500 geprüft sein.
Elena Diettrich: Im Kontext der Corona-Pandemie nutzen viele Menschen Händedesinfektionsmittel, die diese vielleicht nicht oder nur selten genutzt haben. Deshalb ist es wichtig zu wissen, dass gut formulierte alkoholische Händedesinfektionsmittel per se keine hautschädigende Wirkung haben. Durch den Alkoholgehalt in den Produkten kann es allerdings bei kleinen Wunden oder sehr spröder Haut – wir sprechen von vorgeschädigter Haut – zu einem brennenden Gefühl beim Auftragen kommen. Die Ursache ist in diesem Fall jedoch nicht das Händedesinfektionsmittel, sondern die Vorschädigung der Haut. Deshalb macht eine regelmäßige Pflege der Haut auch im privaten Umfeld in jedem Fall Sinn.